Gastbeitrag von Petra Heuck, Heilpraktikerin
Es ist wieder soweit - nach dem tollen langen und heißen Sommer erwartet uns nun der farbenfrohe Herbst. Wir halten uns aber auch wieder mehr in geschlossenen Räumen und es gilt, unser Immunsystem auf Trab zu halten.
Allerhand Krankheitserreger attackieren uns und wir haben vor allem mit Erkältungskrankheiten, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen zu kämpfen.
Wie wäre es, wenn wir - neben den allgemeinen Maßnahmen wie gesunde Ernährung, Bewegung, ausreichend Trinken etc. besonders die Eintrittspforten vor dem Eindringen der Erreger schützen könnten ohne viel Aufwand, Kosten und schädliche Nebenwirkungen. Wenn es uns dann doch mal erwischt hat, kennen wir viele gute alte Tipps und Hausmittel, um schnell für Besserung zu sorgen. Von einem Mittel hat man in diesem Zusammenhang eigentlich noch nicht so viel gehört und das soll sich jetzt ändern:
Wasserstoffperoxid - H2O2 - ein vergessenes Heilmittel!
Zunächst ein bisschen Geschichte….
Bereits im Jahre 1818 haben Chemiker bei Versuchen eine wässrige Lösung mit bemerkenswerten Eigenschaften erhalten: beim Erhitzen wurde Sauerstoff frei und Wasser blieb übrig. Es ließ sich trotz intensiver Suche kein anderer Stoff nachweisen. Man nannte diesen Stoff zunächst "Sauerstoffwasser" oder "überoxidiertes Wasser".
Es ist sehr reaktionsfreudig - besonders die Bleichwirkung konnte man sich ohne den Gestank und die Giftigkeit anderer Stoffe - wie zum Beispiel Chlor - zu Nutze machen. Wer kennt nicht den Wasserstoff als Blondierung für die Haare.
Heute weiß man: dieser Stoff kommt überall in der Natur in Spuren vor - Wasserstoffperoxid mit der chemischen Formel H2O2. In früheren Zeiten wendeten die Hausfrauen - vielleicht eher unbewusst - Wasserstoffperoxid zum Bleichen der Wäsche an: bei der "Rasenbleiche" entsteht Wasserstoffperoxid durch die UV-Strahlung. Es kommt in Meerwasser, Schnee, Mineralwasser und sogar in Muttermilch (besonders Kolostrum) vor. Menschliche Eizellen bilden nach der Befruchtung H2O2 um konkurrierende Spermien abzutöten. Man hat festgestellt, dass Peroxid im Gewebe nach Verletzungen gebildet wird und die weißen Blutkörperchen anlockt. Hier ist es also ein Bestandteil des Immunsystems. In der Medizin wurde schnell die Wirksamkeit gegen Bakterien, Viren und Pilze genutzt. Bis 2008 gab es im Handel einen Puder ELAWOX von Germed (Harnstoffperoxihydrat). Dieser wurde jedoch leider aus dem Handel genommen.
Ein weiteres Oxid, das Zinkoxid, kennt man noch immer als Wundsalbe und vor allem in der Säuglingspflege um die Windelpopos bei Entzündungen zu pflegen. Vitamin-C-Infusionen wirken krebshemmend, weil Peroxid gebildet wird, was die Krebszellen zerstört. Es gibt sogar Fallbeispiele, wo eine Behandlung mit Peroxiden in Kombination mit Mikrowellenbestrahlung mit guten Erfolgen gegen Krebs geholfen hat. Hier wären auch Ultraschallwellen denkbar mit erheblich geringeren bis keinen schädlichen Nebenwirkungen. Weitere Oxidationsmittel, von denen man sicher schon gehört hat und die auf dem gleichen Prinzip beruhen sind Ozon, Kaliumpermanganat, Chlordioxid (MMS) uvm..
Ab 1928 wurde an den Peroxiden nicht mehr intensiv geforscht. Der Grund liegt auf der Hand: das Antibiotikum Penicillin konnte isoliert werden. Aber leider hat man hier nicht weiter gedacht. Bereits 1940 hat der Entdecker des Antibiotikums, Alexander Fleming, den Verdacht geäußert, dass Bakterien gegen Penicillin resistent werden könnten. Er leitete diesen Verdacht von der Tatsache ab, dass andere Mikroorganismen wie Viren und Pilze prinzipiell resistent gegen Penicillin (und auch gegen alle weiteren hieraus entwickelten Antibiotika) sind. Diese Vermutung hat sich leider bestätigt.
Gegen Wasserstoffperoxid gibt es keine Resistenzen, da das Wirkprinzip Oxidation sich auf den kompletten Organismus und nicht nur auf einzelne Bereiche wie Zellwand, Zellkommunikation etc. erstreckt. In Krankenhäusern gibt es 40.000 Todesfälle im Jahr durch resistente/multiresistente Bakterien. Besonders zu nennen ist hier der bekannte MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus). Es gibt Studien die belegen, dass Träger dieses Keimes, der sich meistens in der Nasenschleimhaut angesiedelt hat, kostengünstig durch ein Nasenspray mit H2O2 von dem Keim befreit werden können.
Man kann in der Apotheke Lösungen bis 11,9 % problemlos kaufen. Auch bei dieser hohen Konzentration sind bei sachgerechter Anwendung keine unangenehmen Nebenwirkungen zu erwarten. Beim Erwerb von höher konzentrierterer Lösung (z.B. 30% ) ist eine Endverbleibsvereinbarung zu unterschreiben und man bekommt ein Sicherheitsdatenblatt ausgehändigt und erläutert. Auch sind hierfür dann Schutzmaßnahmen wie Brille, Handschuhe etc. erforderlich. Jäger benutzen solch hohe Konzentrationen zum Bleichen von Geweihen und Gebeinen. Auch kommen diese Lösungen zur Desinfektion im Labor, in Küchen und in Schwimmbädern zum Einsatz.
Für den Hausgebrauch steht uns mit der 3%igen H2O2-Lösung - nicht nur in der Erkältungszeit - ein prima Mittel sowohl zur Vorbeugung, als auch zur Behandlung von Infekten, Schnupfen Halsschmerzen zur Verfügung. Aber auch zur Wundbehandlung für die kleinen und größeren Schrammen im Alltag hat man ein tolles Mittel, das zum einen desinfiziert, aber auch eventuelle Giftstoffe (zum Beispiel aus Dornen) neutralisiert.
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Und wie können wir dieses Heilmittel anwenden?
Die Möglichkeiten sind vielfältig. Bei den nachfolgenden Rezepturen kommt normalerweise keine Konzentration über 3% zum Einsatz. Empfindliche Menschen sollten manche Anwendungen zunächst sogar noch weiter verdünnen und ausprobieren, was ihnen am besten bekommt:
Und - weil es so verblüffend wie einfach ist - auch eine Empfehlung zur innerlichen Anwendung:
Hier wird auch diskutiert, ob die Beseitigung von Mattigkeit evt. mit der Bekämpfung des Keimes zusammenhängt. 30 Tropfen 3%ige Lösung in 150 ml Wasser, 3x täglich einnehmen. Als Kur: für einige Wochen auf 3x täglich 8 ml steigern. Die Anwendung ist einfach und wirklich sehr preiswert (100 ml kosten um 2 €). Mir persönlich sind bisher keine Nebenwirkungen aufgefallen. Ich benutze 3%ige Lösung als Nasenspray pur und es hilft mir wunderbar und die Nase wird schnell frei.
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Meinem Mann habe ich das mal bei Schnupfen in die Hand gedrückt - er hat es benutzt und mich scherzhaft gefragt, ob ich ihn denn "umbringen" wolle. Ich glaube er fand das starke Kribbeln in der Nase nicht so harmlos wie ich. Seine Nase war dann zwar frei und er benutzt es auch weiterhin aber 1 : 3 mit gefiltertem Wasser verdünnt. Seitdem empfehle ich meinen Patienten, sich an die passende Konzentration heranzutasten.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Quellen: